Bei der 1. Prunkfremdensitzung -am 26.Januar- in der prachtvoll dekorierten Kostheimer Bürgerhaus-Narrhalla wurde die Narrenschar zunächst eingestimmt durch die „Tuscheria Concordia“ mit ihrem Stimmungssänger Stephan Stoiber.
Pünktlich um 17:11 Uhr marschierte das rotbefrackte KCV-Komitee, als Rosenkavaliere mit ihren Wurfsträußchen, und Eskorten, mit dem famosen Spielmannszug der Mainzer Ranzengarde, Kasteler Jocus-Garde und Kostheimer Rote Husaren auf die närrische Rostra.
Der neue KCV-Präsident Thomas Gill, eloquent zuständig für die Moderation, konnte zunächst die zahlreich kostümierten Besuchern herzlich willkommen heißen. An der Spitze der hessische Finanzminister und KCV-Senator Dr. Thomas Schäfer, mit weiterer Prominenz aus Politik und Wirtschaft. Der hoch motivierte Sitzungspräsident Toni Oestereich führte schlagfertig und in geschliffener Versform durch ein umjubeltes Unterhaltungsprogramm der Superlative.
Die putzige Baukolonne „KCV-Minis“ -Leitung Susi Köhler- tanzte sich in die Herzen der Narrenschar.
Der singende Protokoller Ralf Falkenstein -auch bekannt aus Hessen lacht zur Fassenacht- sprühte wieder mit Zeitkritik.
Die vermeintliche Schlammschlacht in Wiesbaden, wobei der nicht mehr kandidierende Oberbürgermeister Sven Gerich einen guten Job bisher gemacht hat. Kritisches Gedankenspiel galt Merkel, Merz, Spahn, Kramp-Karrenbauer, van der Leyen und Seehofer, der an seinem Zenit ist.
Auch mit dem Dieselskandal befassten sich seine bissigen Verse. „Mit Fastnacht, das ist die allerschönste Jahreszeit“ war sein mit viel Beifall bekundetes Credo.
Harry Borgner, der singende Straßenmusikant von den Mombacher Bohnebeitel, bot einen Rückblick nach 25 Jahren auf sein erstes Lied, was Start war zu einer Traum-Karriere: „Sag mir wo die Blumen sind“ Unnachahmlich, als Imitator zu dem Evergreen mit den Gesangs-Stars u.a.: Joan Baez, Demis Roussos, Gilbert Bécaud, Roger Whitaker, Reinhard Mey und Udo Lindenberg.
„Überragend – Standing Ovations!“
Als Reporter vom Dienst konnte Marian Butscher nicht nur mit seiner wehmütigen Feststellung, über die Einstellung der Lindenstraße aufmerksam machen, sondern glossierte auch manche Schlagzeilen der Regenbogenpresse.
Das närrische Auditorium wurde völlig losgelöst von der Erde durch die nicht zu toppenden Altrheinstromer in ihren herrlichen Kostümen und mitreißenden Liedgut. Für ein tolles Stimmungs-Hoch sorgten Uwe Hager, Thomas Wucher und Andreas Mayer.
Bernhard Knab, der „Deitsche Michel“ konnte wieder viel Wortgewaltiges -in freier Rede- pointiert darstellen. Zunächst mit einem Rückblick auf´s letzte Jahr: „6 Monate nur Affenhitze – die Sonne hat – wie mer so seet so manches Hirn trocken gelegt“ -Dazu zählen Putin, Prinz Salman und Trump. Die CDU sei neu gestählt. „Ne Saarländerin wurd´ gewählt. Eine Favoritin ganz ohne Scherz, war bis zur Wahl – Herr Friedrich Merz. Jens Spahn blieb chancenlos letzt Jahr. Sie hat´s geschafft – Frau AKK!“
Zur Hessenwahl: „In Hessen gings weiter im Trend. Schwarze verlieren gut 10 Prozent und Rot bleibt dieser Spuk. Die Grünen ham´ nen Höhenflug.“
Ein Wort fand der „Deitsche Michel“ auch zur AFD, als drittstärkste Fraktion im Bundestag: „Angenehme Worte – Vielen nicht klar sind leider nur sehr oft nicht wahr. Doch wahre Worte – sind das Problem. Denn die sich meist nicht angenehm!“
Nach seinem Michel-Rap mit blinkender Brille gab es tosenden Beifall!
Das Vorzeige-Show-Ballett „Fit for Dance“ -Leitung Katrin de Jong und Sarah Wenselowski- konnten in farbenprächtig aufwendigen Kostümen glänzen. Mit ihrer „Gute-Laune-Show“ faszinierten die Tänzerinnen mit waghalsigen Pyramiden und akrobatischen Hebungen, die viel Beifalls-Ovationen auslösen. Die „grande dame“ der Meenzer Fassenacht Hilde Bachmann konnte mit viel herrlichen Kokolores über ihre Abmagerungskur persiflieren. -Da blieb kein Auge trocken! –
Die Mainzer Hofsänger konnten wieder mit zündenden Texten und exzellenten gesanglichen Darbierungen begeistern. Eine musikalische Castingshow wurde mit Melodien -For your Eyes only- You´re in the Army now, La Cucaracha großartig unterfüttert.
Auch zum aktuellen Thema: „Dieselfahrverbot“ wurde gesanglich schwadroniert.
Die traditionellen Zugaben von „Sassa“ bis zu „So ein Tag so wunderschön wie heute“ führten zu einem närrischen Vulkanausbruch im ersten Teil.
Der phänomenale Entertainer Andy Ost konnte wieder begeistern mit seiner Musikalität, seiner glasklaren Stimme und seinem gekonnten Wortwitz. Dazu zählten als Thema Beinenthaarung.
„Ist das Wachs erst ab, brennt´s weiter“ untermalt mit Udo Lindenberg. Nach seiner Zugabe „Humba tätera“ zur Melodie von Andreas Gabalier gab es Standing Ovations für seine großartigen Parodien.
Wenn Jürgen Wiesmann alias „Ernst Lustig“ kommt, dann ist Stimmung pur angesagt. Im knallbunten Anzug mit einem XXL-Geschenkkarton, vollgepackt mit prallen Pointen, begeisterte Wiesmann das Publikum und erntete stehenden Applaus.
Gaby Elsener in ihrer Parade-Rolle kalauerte wieder ergötzlich. – Dabei wurden die Lachmuskeln bedenklich strapaziert. In digitalen Zeiten konnte „Apollonia“ herrlich naiv über haarsträubende Anwendungen mit einem Saugroboter berichten.
Ein weiteres Sahnehäubchen war der grandiose Auftritt der Männer-Showtanzgruppe Mann-O-Mann -Leitung Siggi Knab-
Tolle Choreografie – einfach spektakulär! Zu ihrem Motto „Tanzen für ein Halleluja“ zogen die grandiosen Tänzer alle Register. Akrobatik-Artistik – mit viel Power auch als Feuerteufel und als Bajuwaren in Lederhosen mit „Rock me heut Nacht“-
Dieser atemlose top Auftritt löste einen Beifalls-Orkan aus. Adi Guckelsberger mit seinem – Markenzeichen – als Nachwächter bot herzhaften Kokolores zum lustigen Mitreimen. Tolle Brüller zu späten Abendstunden.
Das KCV-Hofballett „Shining Motions“ entfachte ein närrisches Inferno mit ihrer Indianer-Show. Aufwendige Kostüme und tolle Hebefiguren sorgten für viel Applaus. – Leitung: Sabine Becker – Christiana Weber- Fabienne Hüsgen. –
Beim überschäumenden Finale zeichnete sich die Spaßmacher Company mit ihren Frontfrauen Anja Beck-Harth und Tochter Jenny Hardt sowie Leader Frank Bullig aus.
[highlight]Für einen reibungslosen Regieablauf waren verantwortlich:
Mathias Rosskopp und Judith Brückner.[/highlight]
Fotos: Marita Klemt