Die bekennende Bodenständigkeit des jubilierenden Kostheimer Carneval-Vereins mit seinem engagierten Präsidenten Thomas Gill, Präsidium und verschworener Aktiven-Schar ist der Garant für den kometenhaften Aufschwung, nach der Corona-Abstinenz, in dieser stolzen 100-jährigen Jubiläums-Kampagne. Dazu zählt auch die Kostheimer Bürgerhaus-Saal-Atmosphäre, wo der nahe Kontakt zum närrischen Publikum gegeben ist. Der stimmungsvolle Einheizer war der famose Musikverein Concordia, unter der Leitung von Walter Kremb mit ihrem Gesangs-Solisten Christoph Stoiber. Durch ein grandioses Programm führte eloquent, auch in Versform, Sitzungspräsident Ralf Falkenstein, nach dem Einzug des Komitees. Spielmannzug der Mainzer Ranzengarde, Kasteler Jocus-Garde und Kleppergarde berauschte eine „Fastnacht vom Feinsten“, auch mit Prinzessin Jasmin T. von der 4×11 jährigen Karnevalgesellschaft 1978/79 Kreissparkasse Groß-Gerau.
Zu den umjubelten Protagonisten zählten zunächst der „singende Protokoller“ Ralf Falkenstein mit kritischem Rückblick und manchen zutreffenden Spitzen aus dem aktuellen Zeitgeschehen. Herrlich anzuschauen waren die „KCV-Minis“, unter der Leitung von Susi Köhler. Fräulein Baumnan, letzte Überlebende aus Heesters Krabbelgruppe, bot Kokolores pur, ohne verletzend zu sein. Der überragende Komödiant Dr. Markus Weber konnte Lachsalven im Sekunden-takt auslösen. Seine „gebrechliche Darstellung“, mit der inneren Dynamik seiner schier unerschöpflichen Fantasie, war ein Glanzlicht bei der gut besuchten Jubiläums-Sitzung. Harry Borgner, der Mann mit den 1000 Stimmen, animierte vortrefflich zum „Mitsingen ohne Textkenntnisse.“ „Von de Lung‘ auf die Zung“ schwadronierte, unter großem Beifall, Bernhard Knap in seiner Paraderolle als „Deutscher Michel.“
„Kraft durch Freude“ demonstrierte großartig die „Atzmann Tornados“ -unter Trainerin Julia Keil. Die Altrheingarde bot mit ihren Fassenachts-Hits Hochstimmung pur. Marian Butscher, als Jung-Reporter „Butsch“, konnte auch in seinem 20 jährigen Bühnenjubiläum kritisch über brisante Themen aus den Zeitgeschehen, unter Beifall berichten.
Begeistert konnten wieder die exzellenten Mainzer Hofsänger mit ihren fabelhaften Chorsolisten. Diesmal mit einer einfallsreichen perfekten Show aus der „Bajazzo Juke-Box.“ Zur Ukraine gab es wünschenswerte Lied-Versen „Ein bisschen Frieden, das wünsch ich mir…“ Zum Finale ihres umjubelten Auftritts gehörte von Ole Fiesta bis Sassa alles, was das Publikum gerne hört- Leitung von Prof. Kersten Klomp.
Perfekt das Zwiegespräch der Komödianten Martin Heininger und Christian Schier in etwas skurriler Weise wird im Sketch Fastnachts-Ikone Norbert Roth und Home Office parodiert. Ein närrischer Stil, irgendwo zwischen Sketch, Wortvortrag und Theater ausgesiedelt. Ihre Typen strotzen nur so von Fantasie und überragenden Gags -Standing Ovations! Als Zugabe durfte auch das „Draiser Hähnchen vom Grill“ nicht fehlen. Im „Farbenrausch“ eingetaucht war die Performance vom Show-Ballett „Fit for Dance“ -Leitung Karin de Jong, mit atemberaubenden waghalsigen Einlagen „Großer Beifall!“ Pfarrer Fulder, alias Steffen Jobst, las die „Leviten aus seinem Gebetsbuch“ in haarsträubender Manier. -Da blieb kein Auge trocken-
Mit einer fantastischen Glanz-Show mit „Affenalarm“ brillierten die nicht zu bremsenden Tänzerinnen vom KCV-Hofballett „Shining Motions“ -Leitung Gina Strecker. Da brannte im Dschungel der Busch…!
Die gefeierten „Altrheinstromer“ Uwe Hager, Thomas Wucher und Andreas Mayer, verbreiteten in ihrem prachtvollen Outfit, zu „Meenzer Fassenacht-Eskort-Service“ -Berichterstattung- ausgelassene Stimmung. Kokolores vom Feinsten verursachte der geniale Gerd Brömser mit seinen umwerfenden Schilderungen zu Wellness und Sauna. Einzigartig zum Abschluss seine stimmgewaltige Arie aus „Turandot“ vom Puccini auf die „Meenzer Fassenacht.“ Zum Finale bebte die Narrhalla mit Thomas Neger und seinem Humbas zu unvergessenen Evergreens. Für das top Programm und Regie waren Judith Brückner und Mathias Rosskopp zuständig.
Bericht: Herbert Fostel
Fotos: Marita Klemt
